„Kein Sprint, sondern ein Marathon“
Im November 2023 kam Anton Steuer aus Sachsen, damals 21, hoch fiebernd als Notfall ans DHZC. Seine Aortenklappe war entzündet – diese Endokarditis hatte bei ihm eine schwere Sepsis ausgelöst und einen Abszess am Herzen gebildet. Noch am selben Tag retteten unsere Kinderherzchirurg:innen mit einer hochkomplexen OP sein Leben: Sie setzten ihm eine mechanische Herzklappe ein, entfernten den Abszess und verschlossen einen Riss im Herzen.
Doch auch nach der OP blieb sein Zustand kritisch. Herz und Lunge waren zu schwach, sodass Anton tagelang auf notfallmedizinische Unterstützungssysteme angewiesen war. Anfangs hatte er Panikattacken, epileptische Anfälle und Bewusstseinsstörungen. Außerdem entwickelte er eine Fußheberschwäche und konnte kaum gehen.
Unser Team half ihm wieder zurück ins Leben: Gerade in der ersten, sehr schweren Zeit versorgten und stabilisierten unsere Pflegekräfte auf der Kinder-Intensivstation Anton rund um die Uhr. Unsere Ärzt:innen stellten seine Antibiotika-Therapie mehrfach um und rüsteten den Herzschrittmacher auf, den sie Anton eingesetzt hatten. Als er auf die Kindernormalstation wechselte, waren unsere Pflegekräfte der WD4 und unsere Psychologinnen immer für ihn da. Unser Physiotherapie-Team trainierte mit ihm Tag für Tag. Stets an seiner Seite: Antons Eltern und seine Freundin Elli.
Der 22-Jährige erinnert sich: „Ohne die riesige Unterstützung des Klinikteams und meiner Familie hätte ich es nicht geschafft.“ Dabei fand unser Pflegeteam auch kreative Lösungen: So brachte Antons Mutter das traditionelle Weihnachtsessen der Familie mit auf die Station, und Elli (auf dem ersten Foto mit im Bild) durfte in der Silvesternacht bei ihm bleiben.
Ende Januar 2024, nach rund neun Wochen am DHZC, war Anton stabil genug für die Reha. Fast ein Jahr nach seiner Entlassung hatte er jetzt einen Kontrolltermin in unserer Ambulanz. Unsere Kolleg:innen haben sich über das Wiedersehen sehr gefreut! Heute geht es Anton sehr gut: Er hat zwei Jobs, geht reisen, besucht Festivals, macht viel Sport und hat sich letztes Jahr mit einem Surfkurs einen Traum erfüllt.
„Es ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, sagt Anton über seine schrittweise Erholung. „Ich gehe jetzt viel achtsamer durchs Leben.“
Wir wünschen ihm nur das Beste!