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Modulares Fellowship Kardioanästhesie und Intensivmedizin

Die Kardioanästhesie und Intensivmedizin widmet sich der prä-, intra- und postoperativen Betreuung von Patient:innen, welche sich herzchirurgischen, vaskulären und intrathorakalen Eingriffen sowie interventionellen und diagnostischen kardiovaskulären Prozeduren unterziehen. Der Großteil der klinischen Ausbildung umfasst hierbei die Versorgung von Patient:innen im OP-Bereich inklusive der Hybridsäle, an dezentralen Anästhesiearbeitsplätzen und auf der Intensivstation.

Am DHZC werden pro Jahr bei über 7.200 Narkosen Patient:innen des gesamten Spektrums der Erwachsenen- und Kinderherzchirurgie anästhesiologisch versorgt. Für die intensivmedizinische Versorgung stehen auf drei Stationen 59 Erwachsenen-Intensivbetten zur Verfügung. Hinzu kommen sechs Betten in der Peri Anesthesia Care Unit (PACU).

Am DHZC werden pro Jahr bei über 7.200 Narkosen Patient:innen des gesamten Spektrums der Erwachsenen- und Kinderherzchirurgie anästhesiologisch versorgt. Für die intensivmedizinische Versorgung stehen auf drei Stationen 59 Erwachsenen-Intensivbetten zur Verfügung. Hinzu kommen sechs Betten in der Peri Anesthesia Care Unit (PACU).

Vorteile des Fellowships

Die Klinik für Kardioanästhesiologie und Intensivmedizin bietet Kolleg:innen die Möglichkeit, im Rahmen eines zweijährigen 
Fellowships

  • die Fähigkeiten, das Wissen und die Routine zu erlangen, um unabhängig und selbständig Patient:innen in den Subspezialisierungen Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie anästhesiologisch und intensivmedizinisch versorgen zu können,
  • die Zusatzbezeichnung Intensivmedizin zu erwerben,
  • transthorakale und transösophageale Echokardiographie zu erlernen, inklusive entsprechender Zertifizierungen (EACVI / EACTAIC, DGAI und EDEC), und darüber hinaus eine ausgewiesene Expertise in der perioperativen/-interventionellen Echokardiographie zu erlangen,
  • sämtliche Kriterien für die Qualifikation als „in der Kardioanästhesie erfahrene:r Anästhesist:in“ gemäß den Empfehlungen der DGAI1 / des GBA2 zu erfüllen,
  • dabei in einem interdisziplinären Team mit flacher Hierarchie zu agieren,
  • von Beginn an in die klinische Routine des OP-Betriebs, der PACU und der Intensivstation mit eingebunden zu sein,
  • sich an einem Klinikum mit allen akademischen Optionen der Universitätsmedizin weiter entwickeln zu können,
  • an einem modernen Klinikum mit exzellenter Infrastruktur zu arbeiten,
  • an einem Herzzentrum mit überregionaler Zentrumsfunktion u. a. für die Implantation mechanischer Ventrikelunterstützungsverfahren (VAD), für die Versorgung des akuten Aortensyndroms, für die Behandlung kongenitaler Vitien im Erwachsenenalter sowie für thorakale Transplantationen tätig zu sein.
Voraussetzungen für die Bewerbung

Das intensivmedizinische Modul mit der Möglichkeit des Erwerbs der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin ist auch separat als ein- oder zweijähriges Fellowship absolvierbar, ein rein anästhesiologisches Curriculum ist im zweijährigen Fellowship erweiterte Kardioanästhesie verwirklicht.

Voraussetzungen für eine Bewerbung sind
▪ Erwerb der Facharztqualifikation Anästhesie innerhalb der letzten 3 Jahre,
▪ CME-Nachweise über kontinuierliche Fortbildung entsprechend Tätigkeitsdauer als Facharzt / Fachärztin,
▪ abgeschlossene oder im Abschluss begriffene Promotion,
▪ Deutschkenntnisse auf C1-Niveau und 
▪ Englischkenntnisse auf B2-Niveau.

Das DHZC ist ein Arbeitgeber, der sich für Chancengleichheit, Gleichberechtigung und Diversity einsetzt und hat sich mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt diesen Idealen uneingeschränkt verpflichtet.

Das modulare Fellowship Kardioanästhesie und Intensivmedizin ist als „on the job training“ konzipiert. Ergänzt durch curriculare Unterrichtseinheiten werden die für Kardioanästhesist:innen relevanten Ausbildungsinhalte im klinischen Kontext vermittelt. Der / die Fellow arbeitet in Vollzeit. Die Bezahlung erfolgt nach Tarifvertrag in der Eingruppierung für Fachärzt:innen (Ä2). Nach adäquater Einarbeitung ist die Beteiligung an Bereitschafts- und Rufdiensten mit Hintergrundunterstützung durch die Oberärzt:innen der Abteilung vorgesehen.

Während der intensivmedizinischen Weiterbildung werden – neben den notwendigen Inhalten gemäß der Weiterbildungsordnung Intensivmedizin der Ärztekammer Berlin – die Besonderheiten der kardiovaskulären und thoraxchirurgischen Intensivmedizin vermittelt.

Ablauf des Fellowships

Zu Beginn des Trainings erfolgt, aufbauend auf der bisherigen Erfahrung der Fellows, die Einarbeitung auf der Intensivstation mit dem Schwerpunkt hämodynamisches Monitoring und Erkennung und Behandlung von typischen Krankheitsbildern der kardiovaskulären Intensivmedizin.

Dabei bilden die Techniken und Verfahren des erweiterten hämodynamischen Monitorings und Managements einen zentralen Trainingsinhalt, der sich als roter Faden durch das gesamte zweijährige Fellowship zieht. Von Beginn an ist der / die Fellow im intensivmedizinischen und operativen Alltag in die Instrumentierung, Anwendung und Interpretation dieser Maßnahmen eingebunden und erlernt diese in einem didaktisch fundierten und konstant supervidierten Umfeld.

Zunächst lernen die Fellows neben der routinemäßigen, postoperativen Versorgung nach elektiven kardiovaskulären Eingriffen die Maßnahmen zur Behandlung von spezifischen Krankheitsbildern (u. a. postoperatives low-cardiac-output-syndrom, kardiogener Schock, ARDS) kennen und werden diese im Verlauf der intensivmedizinischen Weiterbildung selbstständig umsetzen können. Daran anschließend wird im Rahmen der weiteren Qualifizierung der Fokus auf speziellen operativen und intensivmedizinischen Prozeduren (Transplantation, LVAD, ECMO) liegen.

Außerdem werden den Fellows die Grundlagen der transthorakalen Echokardiographie durch Teilnahme am TTE-Grundkurs (PFE-Modul 1), Training am Ultraschall-Simulator und bedside Teaching nahegebracht. Nach angemessener Einarbeitung wird erwartet, dass der / die Fellow seiner-/ihrerseits Ärzt:innen in Weiterbildung außerhalb der Kernarbeitszeit supervidiert und anleitet. Die durchgehende Verfügbarkeit eines oberärztlichen Rufdienstes für Intensivmedizin wird dabei gewährleistet.

In den ersten Monaten des anästhesiologischen Fellowshipmoduls stehen die präoperative Evaluierung und Optimierung der herzchirurgischen Patient:innen sowie die anästhesiologische Betreuung im Rahmen von Standardeingriffen des kardiovaskulären Spektrums im Vordergrund. Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt auf der frühen postanästhesiologischen Versorgung und Schmerztherapie von unkomplizierten und insbesondere Fast-Track geeigneten Eingriffsformen in der dem OP-Bereich angeschlossenen PACU.

Die Risikoabschätzung, Prävention und Behandlung eines postoperativen Delirs und des postoperativen kognitiven Defizits (POCD) sind in diesem Kontext besonders herausgestellte Ausbildungsbestandteile.

Die Teilnahme an einem ACLS-Providertraining nach den Vorgaben der AHA und an einem GCP-Grundkurs wird seitens der Klinik unterstützt und bis zum Abschluss des Fellowships vorausgesetzt.

Die Fellows erhalten während des anästhesiologischen Fellowshipmoduls eine umfassende theoretische und praktische Ausbildung in transösophagealer Echokardiographie durch Teilnahme am klinikangebundenen Echokurs (PFE-Module 3 und 4), an den regelmäßigen internen Echoreviews sowie durch Simulatorschulung am abteilungseigenen Simulator und vor allen Dingen durch tägliches Hands-on Training im Operationssaal. Die notwendigen Fallzahlen für eine Zertifizierung in transösophagealer Echokardiographie gemäß den Kriterien der EACTAIC / EACVI sowie der DGAI werden durch die Fellows im Laufe des Jahres problemlos erreicht. Ein ausführliches Training in der korrekten Akquisition, Manipulation und Interpretation von echokardiographischen 3D-Datensätzen versteht sich von selbst.

Das zeitkritische Gerinnungsmanagement kardiochirurgischer Patient:innen wird inklusive der angemessenen und situationsgerechten Anwendung verfügbarer point-of-care Diagnostik in der täglichen Anwendung vermittelt und umgesetzt. Dies beinhaltet natürlich ebenfalls den Erwerb der Fachkenntnisse für die perioperative Betreuung von Patient:innen mit HIT II, Antiphospholipidsyndrom und anderen erworbenen sowie angeborenen Gerinnungsstörungen.

Ab dem 4. Monat des Trainings im OP-Bereich findet ein langsamer Übergang zu einer individualisiert-fokussierten Supervision statt. Der / die Fellow arbeitet im klinischen Alltag zunehmend selbständig und autark. Echountersuchungen i. S. eines „comprehensive exams“ nach den Guidelines der American Society of Echocardiography (ASE) werden durch die Fellows mit abnehmender Unterstützung durch die Oberärzt:innen eigenständig akquiriert, ausgewertet und mit Supervision elektronisch befundet.

Die Leistung und der Lernfortschritt der Fellows werden kontinuierlich evaluiert und motivierend begleitet. Nach sechs Monaten findet darüber hinaus ein formales Evaluationsmeeting mit einem der Programmdirektor:innen statt, mit zusätzlicher Gelegenheit zu gegenseitigem Feedback. Nach einem halben Jahr Echotraining wird in einem klinischen Assessment die bis dahin erworbene Echokompetenz beurteilt, um im weiteren Verlauf gegebenenfalls schwerpunktmäßige Anpassungen vornehmen und besonders zu fördernde Ausbildungsinhalte herausarbeiten zu können.

Gegen Ende des anästhesiologischen Jahres wird der / die Fellow dann auch bei zunehmend anspruchsvolleren und komplexeren Eingriffen wie on- und off-pump Assistimplantationen, thorakalen Transplantationen, thorakoabdominellen Aorteneingriffen mit Neuromonitoring und spinaler Drucküberwachung sowie pulmonalen Thrombdendarteriektomien in tiefer Hypothermie supervidiert eingesetzt. 

Das akademische Curriculum wird durch wöchentliche interne Fortbildungsveranstaltungen, Echoreviews, abteilungsübergreifende Fallkonferenzen und 1:1 Teaching im klinischen Alltag abgedeckt. 

Die Themenauswahl und der Umfang des theoretischen Studienprogramms orientiert sich u. a. an den Empfehlungen der DGAI zu den Lehrinhalten Kardioanästhesie. Der / die Fellow ist angehalten, hierbei durch eigene Präsentationen im Rahmen des Journal Clubs, Fallvorstellungen und Unterstützung des Lehrkörpers an der mit dem DHZC assoziierten Akademie für Kardiotechnik mitzuwirken. 

Den Fellows wird während der zweijährigen Ausbildung selbstverständlich Gelegenheit zu aktiver aber auch passiver Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen des kardioanästhesiologischen und echokardiographischen Themenkreises gegeben. Die Beteiligung an wissenschaftlichen Untersuchungen, Qualitätsmanagementsprojekten, Publikation von Fallberichten, Mitarbeit bei der Erstellung sowie Pflege interner Behandlungsrichtlinien (SOPs) und andere akademische Vorhaben werden ausdrücklich unterstützt und gefördert.

Programmsynopsis kardiochirurgische Intensivmedizin

Monat 1 - 2

Einarbeitung: Einweisungen nach MPG, SOPs, „Pflegetag“, Hospitation Atmungstherapeuten, Training CPR nach herzchirurgischen Eingriffen
Schwerpunkt Monitoring: erweitertes hämodynamisches Monitoring (incl. PAK, transpulmonale Thermodilution), Neuromonitoring (prozessiertes EEG, NIRS)
zielgerichtete hämodynamische Therapie, Therapie der postoperativen Blutung (incl. POC-Diagnostik/ROTEM), Scoring-Systeme, Sedierungsmanagement

Monat 3 - 6

Schwerpunkt spezifische Diagnostik und Therapie der perioperativen Herzinsuffizienz: Linksherzinsuffizienz, Rechtsherzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Elektrotherapie
Schwerpunkt Beatmung und (extrakorporale) Organersatztherapie / mechanische Kreislaufunterstützung: veno-arterielle und veno-venöse ECMO (inkl. Organprotektion, Gerinnungstherapie, Weaning), IABP, kontinuierliche und intermittierende Nierenersatztherapie, Hospitation Bronchoskopie

Monat 7 - 12

Schwerpunkt transthorakale Echokardiographie: Teilnahme am Echo-Kurs PFE-Modul 1, echokardiographische Untersuchungen unter Supervision
Antiinfektivatherapie, Ernährung, Übernahme von Schichtleitungen im Nachtdienst
Schwerpunkt intensivmedizinische Therapie nach Herz- und Lungentransplantation: LVAD-Implantation, Eingriffen an der thorakoabdominellen Aorta (inkl. Liquordrainage)
Schwerpunkt „chronic critical illness“: prolongiertes Weaning, Schmerztherapie auf der Intensivstation, Therapie des Delirs, Therapiezieländerungen, Teilnahme an einer Sitzung der klinischen Ethikkommission

Programmsynopsis Erwachsenen-Kardioanästhesie

Monat 1
Einarbeitung: IT-Infrastruktur, lokale Standards, SOPs, Einweisungen nach MPG

Monat 2
Fortsetzung Einarbeitung: Rotation Kardiotechnik, Einarbeitung PACU
Beginn aktive Beteiligung interne Fortbildung, Intensivierung Einbindung in die Patientenversorgung

Monat 3
Koronarchirurgie (CABG, OPCAB), Intensivierung TEE-Ausbildung am Patienten, Beginn Teilnahme Schicht-/Rufdienste

Monat 4
Aortenklappeneingriffe (SAVR, TAVI)

Monat 5
Interventionelle und nicht-thorakale Aortenprozeduren (TEVAR, EVAR, BAA)

Monat 6
Mitral-/Trikuspidalklappe (MKR/E, TKR/R), Ascendens- und Bogenchirurgie

Monat 7
minimalinvasive Herzchirurgie (MIC-MKR/TKR/AKE, MIDCAB) inkl. SVC-Kanülierung, retrograd-transjugulärer Kardioplegie, Endoclamping

Monat 8
CIED-Eingriffe (Implantation, Systemexplantationen, Sondenextraktionen/-revisionen) sowie interventionelle Katheterprozeduren (z. B. Angiovac)

Monat 9, 10
Mechanische Unterstützungsverfahren (VAD, ECMO, Impella), komplexe Mehrfachklappen- und Redo-Chirurgie, Pulmonalis-Thrombendarterektomien

Monat 11, 12
Thorakoabdominelle Aortenchirurgie inkl. Neuromonitoring (Spinalkatheter, evozierte Potenziale), echoabhängige Interventionen (MitraClip®, ViV-Prozeduren, PVL-Verschlüsse etc.), thorakale Transplantationen
 

Fellows begleiten auch thoraxchirurgische Eingriffe während des gesamten anästhesiologischen Ausbildungsjahres. Dies beinhaltet u. a. Einlungenventilationen im Kontext von minimal invasiver Chirurgie, thorakoabdomineller Aortenchirurgie, lateralen Perikardektomien, thorakalen Transplantationen und i. R. der Komplikationschirurgie (Hernien, Dekortikationen, Resektionen).

Faculty
Klinikdirektor       Prof. Dr. Benjamin O‘Brien
Stellvertretender Klinikdirektor   Dr. Matthias Hommel, MBA
Fellowship Direktor, Kardioanästhesie Dr. Dirk Eggert-Doktor, DESA
Fellowship Direktorin, Intensivmedizin  Dr. Michele Ocken
Fellowship Direktor, EchokardiographieDr. Alexander Mladenow
Fellowship Faculty / TrainerOberärztinnen und -ärzte der Klinik

 

Sämtliche Kliniksoberärzt:innen erfüllen die Kriterien der DGAI als in der Kardioanästhesie besonders erfahrene Anästhesist:innen und verfügen über Zertifikate in transösophagealer Echokardiographie zumindest der EACTAIC/EACVI und / oder des NBE sowie mitunter zusätzlich der DGAI. Prof. O´Brien verfügt über 36 Monate Weiterbildungsbefugnis für Anästhesiologie und 24 Monate für Intensivmedizin. Mindestens ein Mitglied der Fellowship Faculty ist rund um die Uhr verfügbar. Die Fellowship Direktor:innen widmen einen signifikanten Anteil ihrer klinischen und nichtklinischen Tätigkeit der praktischen und theoretischen Ausbildung der Fellows sowie der Unterhaltung und Weiterentwicklung des Fellowship-Programms.

Kontaktdaten

Deutsches Herzzentrum der Charité
Klinik für Kardioanästhesiologie und Intensivmedizin
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin, Germany

T: +49 30 4593-2600

cai-fellowship@dhzc-charite.de