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Chronisch venöse Insuffizienz (CVI)

Chronisch venöse Insuffizienz (CVI) tritt auf, wenn die Venen in den Beinen nicht effektiv Blut zurück zum Herzen transportieren können, was zu einem Rückstau und zu einer Ansammlung von Blut in den Beinen führt.

Ursachen

Nicht selten ist es durch bestimmte Tätigkeiten, die langes Stehen und Sitzen erfordern, dass sich das Blut über die Jahre in den Venen sammelt und diese Venen dann beginnen, sich auszudehnen. In vielen Fällen ist zusätzlich eine familiäre Belastung ein begünstigender Faktor. Vor allem in den warmen Jahreszeiten staut sich das Blut dann in den Venen der Beine und es bilden sich viele kleine Venen aus, sogenannte Besenreißer, und/oder die größeren oberflächlichen Venen weiten sich, sodass die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren und das Blut in den Beinen weiter versackt.

Auch kann es in einigen Fällen sein, dass sich durch Entzündungen v.a. im Bereich der Beine die Venenklappen verändern und funktionsuntüchtig werden.

Symptome

  • Schwellungen in den Beinen oder Knöcheln, insbesondere nach langem Stehen oder Sitzen und bei warmer Außentemperatur
  • Schweregefühl in den Beinen
  • Schmerzen oder Krämpfe in den Waden
  • Hautveränderungen, wie bräunliche Verfärbungen oder sogar Hautgeschwüre (offene Wunden), insbesondere im Bereich des Knöchels

Diagnostik

Die Diagnose von CVI wird in der Regel anhand der Krankengeschichte, körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls bildgebender Verfahren gestellt.

  • Farbkodierte Kompressions-Sonographie (FKDS): Mittels Ultraschall und unter bestimmten Manövern (Kompression, Atemmanöver, Valsalva) lässt sich der Blutfluss in den Venen messen und die Venenklappenfunktion beurteilen. Auch wird im gleichen Schritt stets eine Thrombose in der Region ausgeschlossen.
  • Funktionsuntersuchung: Hier kommen sowohl lichttechnische Verfahren zur Anwendung als auch, wenn eine Therapie in Erwägung gezogen werden sollte, eine sog. Phlebodynamometrie zum Einsatz. In der letzteren wird eine kleine Injektionskanüle in die betroffene Vene eingeführt und die Venenfunktion näher beurteilt. Hier arbeiten wir eng mit unseren Kollegen der Dermatologie im Hause zusammen und stehen in regem Austausch miteinander. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit lässt sich für unsere Patienten die bestmögliche Therapie einleiten.
  • Gelegentlich können weitere bildgebende Verfahren wie eine Venographie oder eine Magnetresonanzvenographie (MRV) durchgeführt werden, um detailliertere Bilder der Venen zu erhalten.

Therapie

Es ist wichtig, CVI frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um Komplikationen wie offene Wunden, Blutungen oder Infektionen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Wenn Sie Symptome von CVI bemerken, sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt darüber, der Sie zu den geeigneten Diagnose- und Behandlungsoptionen beraten und gerne zu uns überweisen kann.

Kompressionstherapie

Das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder -verbänden kann den Blutfluss in den Venen unterstützen und Schwellungen reduzieren. Dies wird jedem Patienten angeraten, selbst wenn die betroffenen Krampadern entfernt oder verödet werden sollten, da sich ansonsten andere kleine Gefäße rasch krankhaft verändern.

Lebensstiländerungen

Dazu gehören das Hochlegen der Beine, regelmäßige Bewegung (z. B. Gehen, Radfahren), Gewichtsmanagement und Vermeidung von langem Stehen oder Sitzen.

Medikamente

Je nach Schweregrad der CVI können Medikamente verschrieben werden, um Schwellungen zu reduzieren, Entzündungen zu kontrollieren oder das Blut zu verdünnen.

Interventionelle Verfahren

In einigen Fällen können minimal-invasive Verfahren wie Sklerotherapie, Endovenöse Ablation oder Venenstripping durchgeführt werden, um abnormale Venen zu behandeln oder zu entfernen. Hier arbeiten wir eng mit unseren Kollegen der Dermatologie und der Gefäßchirurgie zusammen, welche die genannten Eingriffe bei uns durchführen.

Autoren

Dr. med. Surath Perera | Oberarzt Normalstation CCM

Dr. med. Surath Perera ist Oberarzt der Normalstation an der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Charité Mitte (CCM). 

Roberto Fernandes Branco | Oberarzt Angiologie, Leiter angiologische Funktionsdiagnostik CCM

Roberto Fernandes Branco ist Oberarzt Angiologie und Leiter der angiologischen Funktionsdiagnostik an der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Charité Mitte (CCM).