Physician Assistance am DHZC
Was sind Physician Assistants?
Physician Assistants (PAs) sind integrale Mitglieder der ärztlichen Teams in den verschiedenen Bereichen des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC). In der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie des DHZC werden sie beispielsweise im herzchirurgischen Operationssaal und auf verschiedenen Normalpflegestationen eingesetzt.
Am DHZC arbeiten Physician Assistants mittlerweile in ganz unterschiedlichen Bereichen – von der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie über das Structural Heart Interventions Program (SHIP), die Kardiologie, die Kinderkardiologie und die Kinderherzchirurgie bis hin zur Kardioanästhesiologie und Intensivmedizin.

PAs unterstützen vor allem bei alltäglichen ärztlichen Routinetätigkeiten, übernehmen ärztliche Aufgaben im Rahmen der Delegation und werden insbesondere hinsichtlich patientennaher Tätigkeiten qualifiziert. Damit spielen sie eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung: Als Schnittstelle zwischen Ärzt:innen, Pflegepersonal und Patient:innen tragen Physician Assistants zur Effizienzsteigerung und Patientenorientierung bei. Durch ihre Arbeit wird nicht nur die Qualität der Patientenversorgung verbessert, sondern auch die Arbeitsbelastung des ärztlichen Teams reduziert.
Arbeiten als Physician Assistant am DHZC
Sie interessieren sich für die Arbeit als PA am Deutschen Herzzentrum der Charité? Initiativbewerbungen sind jederzeit möglich!
Wenden Sie sich gern an Daria Hunfeld, die Leitung Physician Assistants am DHZC.

Veröffentlichungen des DHZC zum Thema PA
Am DHZC wurde das erste evidenzbasierte Implementierungskonzept zum Einsatz von PAs in der Klinik entwickelt – inklusive Strukturplan, konkreten Maßnahmen und umfangreichen Konzepten zur Einarbeitung, Rotation, Fortbildung und Weiterentwicklung. Dieses Konzept ist übertragbar und kann anderen Kliniken als Modell dienen.

Welche Aufgaben übernehmen PAs im ärztlichen Team und wie tragen sie zur Verbesserung der Patientenversorgung bei? Dieser Tätigkeitsrahmen beschreibt das Aufgabenfeld von Physician Assistants und ihre wichtige Schnittstellenfunktion.

Fragen und Antworten zum Arbeitsfeld Physician Assistance
Physician Assistants sind international in Gesundheitssystemen wie den USA seit vielen Jahrzehnten fest etabliert, aber auch in Ländern wie den Niederlanden, Australien, dem Vereinigten Königreich, Kanada, Indien, Ghana, Südafrika oder Saudi-Arabien sind Physician Assistants tätig.
Auch in Deutschland ist das Berufsbild inzwischen 20 Jahre alt. Der erste Studiengang „Physician Assistance (B. Sc.)" startete im Jahr 2005 an der Steinbeis Hochschule in Berlin. Inzwischen kann man Physician Assistance an verschiedenen Hochschulen in Deutschland studieren.
Grundsätzlich gelten für den Einsatz von Physician Assistants zwei wichtige Grundregeln:
1. Bei der Durchführung ärztlicher Tätigkeiten durch eine bzw. einen Physician Assistant gilt das Delegationsprinzip.
2. Tätigkeiten mit einem sogenannten Arztvorbehalt dürfen nicht durch Physician Assistants durchgeführt werden.
Weitere Informationen gibt es im Positionspapier der Bundesärztekammer (Stand April 2025):
Physician Assistants (PA) sind hochqualifizierte nicht-ärztliche Mitglieder des ärztlichen Teams. PAs haben ein mindestens sechssemestriges Bachelorstudium „Physician Assistance (B. Sc.)“ absolviert und übernehmen ärztliche Tätigkeiten im Rahmen des Delegationsprinzips. Sie ergänzen das ärztliche Team, führen ihre Tätigkeiten mit einer hohen Ergebnisqualität durch und sorgen für eine Konstanz in ärztlich delegierbaren Routinetätigkeiten.
Somit trägt der Einsatz von Physician Assistants dazu bei, das ärztliche Team durch die Übernahme von ärztlichen Routinetätigkeiten zu verstärken und es den Ärzt:innen zu ermöglichen, sich auf Tätigkeiten mit höherer Komplexität zu konzentrieren.
Als Schnittstelle zwischen Ärzt:innen, Pflegepersonal und Patient:innen tragen PAs zur Effizienzsteigerung und Patientenorientierung bei. Durch ihre Arbeit wird nicht nur die Qualität der Patientenversorgung verbessert, sondern auch die Arbeitsbelastung des ärztlichen Teams reduziert.
Sowohl Physician Assistants als auch Pflegende tragen zur multiprofessionellen Patient:innenversorgung bei und arbeiten eng zusammen.
Im Unterschied zu Pflegekräften sind Physician Assistants Mitglieder des ärztlichen Teams. Sie übernehmen delegationsfähige ärztliche Tätigkeiten unter Supervision. Dazu zählen unter anderem die 1. und 2. Assistenz im OP, die Übernahme von stationären ärztlichen Routinetätigkeiten und vorbereitende Sonografien.
Fachbuch „Physician Assistants in Deutschland“
Auf 272 Seiten beleuchtet das Fachbuch die Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Konzepte für Studium und Praxis dieses vergleichsweise neuen Berufsbildes. Es ist im März 2025 in der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft erschienen. Mitherausgeberin ist Daria Hunfeld, die das PA-Team am DHZC leitet. Fünf Kapitel stammen von DHZC-Autor:innen.
Positionspapier der Bundesärztekammer
Physician Assistance – Ein etabliertes Berufsbild im deutschen Gesundheitswesen (Stand April 2025)
Positionspapier der DGTHG
Positionspapier zum Einsatz von Physician Assistants in der Herzchirurgie: Physician Assistants – Eine effektive und sinnvolle Erweiterung des herzchirurgischen Behandlungsteams
Website der Deutschen Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA)
Fragen und Antworten zur Arbeit als Physician Assistant am DHZC
Das Besondere an der Arbeit als Physician Assistant am DHZC, ist, dass das Berufsbild in der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie seit Jahren fest etabliert ist. Dementsprechend arbeiten PAs als fester Bestandteil des interprofessionellen Verständnisses in den verschiedenen Bereichen und unterstützen das jeweilige ärztliche Team im Rahmen von delegationsfähigen ärztlichen Tätigkeiten.
Inzwischen werden PAs am DHZC nicht nur in der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, sondern auch in vielen weiteren Bereichen eingesetzt; etwa im Structural Heart Interventions Program (SHIP), der Kardiologie, der Kinderkardiologie, der Kinderherzchirurgie und der Kardioanästhesiologie und Intensivmedizin.
Am DHZC arbeiten PAs auf höchstem Niveau. Es werden außerdem zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten angeboten, die neben möglichen Rotationen in die einzelnen Bereiche eine Spezialisierung eines:r PA möglich machen.
Physician Assistants übernehmen ärztliche Aufgaben, die ihnen von den Mediziner:innen übertragen werden. Damit tragen sie zur Sicherung der medizinischen Versorgung bei. Es dürfen nur Tätigkeiten delegiert werden, die nicht mit den spezifischen Fachkenntnissen und Erfahrungen von Ärzt:innen höchstpersönlich erbracht werden müssen.
Ein Beispiel: Physician Assistants können im OP-Bereich das ärztliche Team von der präoperativen Vorbereitung über die perioperative Assistenz bis hin zur postoperativen Nachbereitung unterstützen. Auf den peripheren Stationen der HTG stehen PAs ebenfalls im direkten Patient:innenkontakt und übernehmen zahlreiche Tätigkeiten wie die vorbereitende Anamnese-Erhebung sowie die postoperative Patient:innenversorgung.
Physician Assistants sind Teil eines etablierten Berufsbilds am DHZC. Das Berufsbild gibt es inzwischen seit 20 Jahren in Deutschland, genauso lange in der DHZC-Klinik. Das Team übernimmt umfangreiche Aufgaben und ist fest im ärztlichen Team der Klinik etabliert.
Physician Assistants übernehmen vielfältige verantwortungsvolle delegationsfähige Tätigkeiten in verschiedenen Bereichen des DHZC, etwa in der Ambulanz, im OP und auf verschiedenen Normalpflegestationen.
Physician Assistants zählen zum akademischen nicht-ärztlichen Berufsbild. Sie sind Mitglieder des ärztlichen Teams und arbeiten in einem vielfältigen und zugleich klar definierten Tätigkeitsrahmen.
Physician Assistants zählen am DHZC zu einem großen Team innerhalb einer Abteilung. In regelmäßigen Teamsitzungen tauschen sie sich über aktuelle Herausforderungen und übergeordnete Entwicklungen mit ihren Kolleg:innen aus.
Bewerbungen als Physician Assistant am DHZC sind über unsere Karriereseite möglich.
Gern können Sie uns auch eine Initiativbewerbung schicken. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Daria Hunfeld.
Aktuell können Physician Assistants aus dem Ausland nach erfolgreicher Sprachprüfung (mindestens C1) ihre ausländischen Zeugnisse und Urkunden übersetzen und notariell beglaubigen lassen. Anschließend reichen sie die beglaubigten Unterlagen bei der Deutschen Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA) ein. Für DGPA-Mitglieder ist diese Überprüfung kostenfrei.
Die DGPA vergleicht die Inhalte mit den hiesigen Studieninhalten. Sind diese gleichwertig, stellt die Fachgesellschaft eine entsprechende Bescheinigung aus. Dadurch wird der ausländische PA-Abschluss auch in Deutschland anerkannt.
Darüber hinaus erhalten ausländische Physician Assistants ein Beratungsgespräch zum Arbeitseinsatz und Tätigkeitsbereichen von PAs in Deutschland von der DGPA.
Ihre Ansprechpartnerin
Daria Hunfeld, MBA
Physician Assistant (B. Sc.)
Leitung Physician Assistants am DHZC
daria.hunfeld@dhzc-charite.de
