Wertvoller Ratgeber für Ärzt:innen
Auf dem Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC) 2025 in Madrid wurden die neuen ESC-Leitlinien zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Schwangerschaft veröffentlicht. Sie ersetzen die Vorgängerversion aus dem Jahr 2018.
Das Update dieser europäischen Guidelines ist so wichtig, weil die Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen in der Schwangerschaft besonders anspruchsvoll ist: Man versorgt nicht nur die schwangere Frau, sondern auch das ungeborene Kind. Einige der etablierten Behandlungen sind nicht möglich; hinzu kommt die unzureichende wissenschaftliche Datenlage.
Als Ärztin in Weiterbildung zur Kardiologin an der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Charité Mitte betreut Dr. Julia Lueg auch Schwangere mit kardialen Vorerkrankungen.
Sie fasst die wichtigsten Neuerungen der Leitlinien in unserem Expertenvideo verständlich zusammen.
„Wir werden immer individualisierter in der Behandlung und immer genauer in der Risikoeinschätzung der schwangeren Patientinnen – das ist ein großer Fortschritt der neuen ESC-Leitlinien“, sagt Dr. Julia Lueg. In unserem Video geht sie unter anderem auf diese Themen ein:
- die Bedeutung des „Pregnancy Heart Teams“, das eine Schlüsselrolle in der multidisziplinären Versorgung von schwangeren Patient:innen mit kardiovaskulären Erkrankungen spielt;
- die unterschiedlichen Risikoeinschätzungen und Behandlungsmethoden je nach kardiovaskulärer Erkrankung;
- die Empfehlungen zur Nachsorge nach der Geburt;
- geeignete Medikamente und Diagnoseuntersuchungen während der Schwangerschaft und Stillzeit.
„Die neuen ESC Guidelines sind eine große Hilfestellung und ein wertvoller Ratgeber für Ärztinnen und Ärzte, um schwangere Patientinnen gut in der vulnerablen Phase vor und auch nach der Geburt zu begleiten und individualisiert zu betreuen“, fasst Julia Lueg zusammen.
Hier sind die ESC Guidelines abrufbar:
https://www.escardio.org/Guidelines/Clinical-Practice-Guidelines/CVD-and-Pregnancy