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Nachruf auf Ute Opper

Eine Stimme für das Leben. Ein Herz für andere.

In tiefer Betroffenheit und mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Ute Opper, der langjährigen Vorsitzenden von transplantiert e.V. Sie verstarb plötzlich und unerwartet am 16. Mai 2025 im Alter von 60 Jahren – nach über 31 Jahren mit einem Spenderherz.

Ute Opper war für viele unserer Patientinnen und Patienten – und auch für uns als Team des Deutschen Herzzentrums der Charité – eine eindrucksvolle, warmherzige und zutiefst engagierte Wegbegleiterin. Sie wusste, wovon sie sprach. 1993 wurde sie im Alter von nur 28 Jahren in Heidelberg herztransplantiert. Kurz darauf zog sie mit ihrem Ehemann Hans nach Berlin – und machte ihre eigene Erfahrung zum Ausgangspunkt für ein beeindruckendes humanitäres Lebenswerk.

Noch im Jahr 1993 gründete sie gemeinsam mit anderen Betroffenen eine Selbsthilfegruppe. Daraus ging 1998 der Verein Interessengemeinschaft Organtransplantierter Patienten e.V. hervor – später umbenannt in transplantiert e.V.

Bis zu ihrem Tod leitete sie den Verein, der sich unter ihrer Führung zu einer wichtigen Stimme transplantierter Menschen in Deutschland entwickelte.

Von Beginn an gab es eine enge Verbindung zwischen transplantiert e.V. und unserem Haus. Viele Veranstaltungen fanden bei uns statt, viele persönliche Gespräche, viele konkrete Unterstützungsangebote. Ute Opper und ihre Mitstreiter:innen waren bei uns immer gern gesehene Besucher:innen – als Zuhörende, als Ratgeber:innen, als Verbündete.

Ein sichtbares Zeichen dieser Verbindung ist die Ausstellung “WiederLeben”, die sie initiiert hat – und die noch heute in unserem Treppenhaus am Augustenburger Platz hängt. Mit eindrucksvollen Porträts, Texten und Videos zeigt sie, was es bedeutet, mit einem Spenderorgan weiterleben zu dürfen. Es ist ein Dokument von Ute Oppers Überzeugung, dass Geschichten gehört werden müssen. Dass persönliche Begegnungen heilen können. Dass Aufklärung Leben rettet.

Mit ihrer herzlichen, offenen Art, ihrer Beharrlichkeit und ihrer Fähigkeit, Menschen miteinander zu verbinden, hat Ute Opper Großes bewirkt. Sie initiierte Sprechstunden, Stammtische, Online-Treffen, Schulbesuche, Medienauftritte, politische Bündnisse – stets mit dem Ziel, die Situation transplantierter Menschen zu verbessern und die Organspende in der Öffentlichkeit verständlich und erfahrbar zu machen. Im Februar 2025 wurde sie für ihr herausragendes Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Unzähligen Patientinnen und Patienten hat sie Mut gemacht und Kraft gegeben – auch hier bei uns im Haus. Viele konnten auf ihrem Weg mit einem Spenderorgan auf ihre Erfahrung und Unterstützung zählen. Und auch wir im Team des DHZC sind ihr zu großem Dank verpflichtet – für die Verbundenheit, für ihre Menschlichkeit, für die jahrelange Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

„Im Namen unserer Patientinnen und Patienten, aber auch im Namen unseres gesamten Teams werden wir Ute Opper in großer Dankbarkeit in Erinnerung behalten” sagt Prof. Dr. med. Volkmar Falk, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums der Charité: “Ihr Einsatz für andere war außergewöhnlich – klug, beharrlich und zutiefst menschlich. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt ihrer Familie und allen, die ihr nahestanden.“

Wir danken Ute Opper – für ihren Einsatz und für das, was bleibt.