Das DHZC wird Magnet-Klinik
Ein gemeinsamer Schritt in die Zukunft
Wir haben uns entschieden, Versorgung und Zusammenarbeit neu zu denken – mutig, reflektiert und gemeinsam. Der Magnet-Prozess macht sichtbar, was uns im Alltag oft antreibt: Exzellenz, Mitgestaltung und echte Wertschätzung.
Im Zentrum stehen dabei unsere Mitarbeitenden – ihre Kompetenz, ihre Ideen und ihre Verantwortung. Schon jetzt sind erste Veränderungen spürbar – weil viele mitmachen, Fragen stellen und neue Wege gehen. Wir sind auf dem Weg – und wir gehen ihn gemeinsam. Für unsere Patient:innen. Für das DHZC. Für uns.
Wie alles begann
Was steckt hinter Magnet – und warum ist diese Zertifizierung so bedeutsam für alle unsere Mitarbeitenden im Krankenhaus?
Die Magnet-Zertifizierung wurde ursprünglich in den USA vom American Nurses Credentialing Center (ANCC) entwickelt. In den 1980er-Jahren stellte sich dort die Frage: Was macht bestimmte Krankenhäuser besonders attraktiv für Pflegekräfte – auch in Zeiten von Personalengpässen? Eine Studie identifizierte gemeinsame Merkmale dieser sogenannten „Magnet-Krankenhäuser“ – darunter eine starke Pflegeführung, hohe Versorgungsqualität, interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein wertschätzendes Arbeitsumfeld.
Daraus entstand das Magnet Recognition Program® – ein Rahmenwerk, das heute weltweit als Goldstandard für Exzellenz gilt, denn aus einem Pflegethema wurde ein interprofessioneller Weg, der heute das ganze Krankenhaus stärkt, verbindet und gemeinsam in die Zukunft führt.
Magnetisch anziehend
Noch mehr Einblicke zu Magnet am DHZC gibt es in unserem Video!
In 2 Minuten und 55 Sekunden erklären wir, wie das DHZC „magnetisch“ werden will – und das sozusagen mit Brief und Siegel.
Das Magnet Recognition Program®

Magnet: Fünf Säulen
Kern dieses Programms sind fünf zentrale Säulen, die den Weg zu einer Magnet-Zertifizierung strukturieren:
- Transformational Leadership – Führung, die inspiriert, mit Vision handelt und Wandel aktiv gestaltet
- Structural Empowerment – Strukturen, die Mitarbeitende befähigen, Verantwortung zu übernehmen und mitzugestalten
- Exemplary Professional Practice – herausragende professionelle Praxis auf Basis von Evidenz und interprofessioneller Zusammenarbeit
- New Knowledge, Innovations and Improvements – kontinuierliche Weiterentwicklung durch Forschung, Innovation und Lernkultur
- Empirical Outcomes – messbare Ergebnisse, die zeigen, dass Qualität, Sicherheit und Zufriedenheit wirklich erreicht werden
Wie wirkt Magnet am DHZC?
Magnet ist mehr als ein Konzept – es lebt durch die Menschen, die es mitgestalten.
Hier erzählen Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen des Deutschen Herzzentrums der Charité, wie Magnet ihren Arbeitsalltag verändert, was es für sie bedeutet und warum sie begeistert dabei sind:
Was bedeutet Magnet für die Pflege?
„Für mich als Pflegedirektor bedeutet Magnet, die Wirkung der Pflege sichtbar zu machen – fachlich, qualitativ und wirtschaftlich. Was ursprünglich aus der Pflege heraus entstanden ist, entfaltet heute seine Wirkung für die gesamte Organisation: Magnet stärkt alle Berufsgruppen darin, patientenzentriert und evidenzbasiert gemeinsam Exzellenz zu erreichen.“
Sebastian Dienst, Pflegedirektor des DHZC

„Pflege wird damit nicht mehr nur als Kostenfaktor betrachtet, sondern als wesentlicher Treiber von Patientengesundheit, Outcome und organisatorischer Qualität. Diese Sichtbarkeit schafft Stolz und Verantwortung, weil deutlich wird, welchen Unterschied professionelle Pflege jeden Tag macht.
Zugleich ist Magnet ein wissenschaftlich belegter Auftrag: Wir wissen, dass Pflege und interprofessionelle Zusammenarbeit zentrale Ergebnisse positiv beeinflussen können. Das bedeutet, wir sind nicht von äußeren Umständen abhängig – wir haben selbst die Möglichkeit, Veränderungen anzustoßen und Qualität aktiv zu gestalten. Diese Erkenntnis fordert uns heraus, denn sie macht unsere Verantwortung sichtbar. Aber genau daraus erwachsen Kraft, Motivation und ein gemeinsamer Wille, jeden Tag hochwertige Versorgung zu ermöglichen“, ergänzt Sebastian Dienst.
Wie verändert Magnet die Unternehmenskultur?
„Magnet ist kein normales „Projekt“, es ist eine strategisch motivierte Veränderung der Kultur unseres Krankenhauses – beginnend mit dem DHZB und jetzt im DHZC.
Unser Herzzentrum muss sich für eine vom demografischen Wandel und Fachkräftemangel geprägte Zukunft wappnen – und gleichzeitig die strategischen Kernziele „Quality first, Exzellenz und gesunde Wirtschaftlichkeit“ erreichen.
Wir erhoffen uns von der Magnet-Initiative einen wesentlichen Beitrag für die Erreichung dieser Ziele und die Zukunftsfähigkeit des DHZC.“
Dr. Rolf Zettl, Kaufmännischer Direktor des DHZC

Was bedeutet Magnet für dich?
„Magnet bedeutet für mich gelebte Pflegeexzellenz und echte Wertschätzung für unsere Arbeit im interprofessionellen Team.
Es verändert nicht nur Strukturen, sondern auch Haltungen – hin zu mehr Eigenverantwortung, Mitgestaltung und Qualität, was sich positiv auf die Versorgung unserer Patient:innen auswirkt.
Wir erleben, wie Kolleg:innen sich mit neuer Motivation einbringen und gemeinsam Veränderungen anstoßen. Das inspiriert mich und macht Mut für die Zukunft.
Das Magnet-Projekt eröffnet neue Perspektiven – für unser Team, unsere tägliche Arbeit und die gemeinsame Weiterentwicklung im Krankenhaus.“
Stefanie Asböck, pflegerische Stationsleitung WD8

Was sind unsere Chancen durch Magnet?
„Das Magnet-Modell ist vom Menschen und seinen Grundbedürfnissen her erdacht: eine Sache gut zu machen, ein lohnenswertes Ziel zu verfolgen, seine Talente entwickeln zu können und für die erbrachte Leistung Anerkennung zu erfahren.
Damit ist jedem Einzelnen, aber auch dem Team selbst gedient. Energien werden richtig freigesetzt; klar definierte Strategien und Ziele werden stringent verfolgt, Verantwortung für die gemeinsame Sache gerne übernommen und Selbstwirksamkeit erfahren.
Das Ergebnis ist ein exzellentes Miteinander zur Erreichung der bestmöglichen Behandlungsqualität und der Patientensicherheit und -zufriedenheit. Vertrauen entsteht und Wertschätzung wird empfunden – jeden Tag und für jeden Herzschlag!“
Prof. Dr. Joachim Photiadis, Direktor der Klinik für Kinderherzchirurgie


Zahlen, Daten, Fakten – Erfolg, den man belegen kann
Unser gemeinsamer Weg zur Magnet-Zertifizierung basiert auf Haltung und Engagement – aber auch auf messbaren Ergebnissen.
Während der Magnet4Europe-Studie wurde am DHZC Großes erreicht: Unsere „Magnet-Readiness“ entwickelt sich kontinuierlich weiter, und die Ergebnisse der laufenden GAP-Analyse zeigen eine klare und stabile Verbesserung in allen relevanten Bereichen.
Pflegekräfte sind heute stärker in Entscheidungen eingebunden, und die Magnet-relevanten Kompetenzen sind sichtbar gewachsen. Die Arbeitsumgebung hat sich spürbar verbessert – während viele andere Kliniken in Deutschland Rückschritte hinnehmen mussten.
Wir führen bundesweit beim Schließen von Qualitätslücken für die Magnet-Anerkennung und haben den Anteil von Pflegekräften mit hohem Burnout-Risiko entgegen dem bundesweiten Trend gesenkt.
Die Sicherheitskultur wurde stabiler und verstärkt, während sie andernorts nachließ. Besonders stolz sind wir auf eines: Noch nie fühlten sich so viele Pflegekräfte als fester Teil ihres Teams – ein starkes Signal für Zusammenhalt, Engagement und gelebte Werte am DHZC.

Das Magnet-Projektteam
Hinter unserer Reise zur Exzellenz am DHZC steht ein starkes Team aus Mitarbeitenden verschiedenster Berufsgruppen. Pflege, Medizin, Physiotherapie, Ambulanzen und viele weitere Bereiche bringen ihr Wissen, ihre Perspektiven und ihre Erfahrung ein.
Unser Magnet-Team verbindet Menschen mit Leidenschaft – als Ideengeber und Begleiter auf dem Weg zur Magnet-Zertifizierung. Denn wir glauben: Großes gelingt nur gemeinsam.

Was uns verbindet: der Glaube an eine Kultur der Zusammenarbeit, an Qualität und an Entwicklung für alle. Gemeinsam gestalten wir den Weg zur Magnet-Klinik – interprofessionell, ideenreich und getragen von echtem Engagement.
Was bewegt unser Team auf dem Weg zur Magnet-Klinik?
„Hier können wir unsere Gedanken und Erfahrungen einbringen und haben praxisnahe Projekte, die wir gemeinsam stemmen. Wir lernen viel voneinander und bewirken gezielt einen Veränderungsprozess im DHZC. Ich bin stolz, Mitglied in meinem Stationsteam der WD8 und im Magnet-Team zu sein.“
Anne Bettmann, Station WD8

„Magnet – will ich! Magnetisch sein, neue motivierte Kolleg:innen anziehen. Mit praxisnahen Projekten, die unterschiedlichste Professionen dazu motivieren, mit Freude und Energie an der Zusammenarbeit und Patientenversorgung zu arbeiten. Seit Ende 2022 bin ich im Magnet-Team und begeistert davon, wie viel zusammen und gemeinsam umsetzbar ist.“
Marion Kullat, Station WD2

„Wir möchten Entlastungen schaffen, die vielfältigen Stärken der Teams nutzen und zusammen neue Wege gehen. Ich habe die Möglichkeit, mich bei unseren Treffen überall einzubringen, tausche mich auf Augenhöhe mit anderen Berufsgruppen aus und darf Lösungsansätze mitgestalten. Worauf warten wir? Los geht`s, lasst es uns anpacken!“
Simon Gemović, Station W3

#Magneterleben – unsere Projekte, unser Fortschritt
Magnet ist kein Versprechen auf dem Papier – es ist Veränderung, die man spürt. In den letzten Monaten und Jahren haben viele Teams in unserem Haus Ideen entwickelt, Prozesse hinterfragt und mutig Neues ausprobiert.
Ob bessere Kommunikation im Team, mehr Mitsprache auf Station, strukturierte Einarbeitung oder patientenzentrierte Verbesserungen – Magnet lebt von den Mitarbeitenden, deren Engagement und deren Gestaltungswillen.
Hier zeigen wir eine Auswahl der Magnet-Projekte, die bereits erfolgreich umgesetzt wurden – entstanden aus dem Alltag, getragen von Mitarbeitenden, gestaltet für mehr Qualität, Zusammenarbeit und Zukunft:
Die multiprofessionelle Visite bringt Wissen, Perspektiven und Menschen zusammen, die im Klinikalltag oft nebeneinander arbeiten. Ärzt:innen, Pflegende, Therapeut:innen und weitere Berufsgruppen gestalten gemeinsam am Bett die bestmögliche Versorgung – interdisziplinär, auf Augenhöhe und mit den Patient:innen im Mittelpunkt.
Pflegekraft Simon Gemović und Maria Laurentin (links) Seite an Seite mit Ärztin Dr. Greta Tonini (rechts) bei der multiprofessionellen Visite – gemeinsam für bestmögliche Patientensicherheit.

Trotz höherem Aufwand steigert diese Form der Zusammenarbeit nachweislich Qualität, Sicherheit und Zufriedenheit – sowohl bei Patient:innen als auch im Behandlungsteam. Sie fördert ein gemeinsames Verständnis, stärkt den Teamgeist und macht erlebbar, dass alle Berufsgruppen einen unverzichtbaren Beitrag leisten. Damit wird die multiprofessionelle Visite zu einem Schlüsselelement moderner und exzellenter Patientenversorgung.
Im hektischen Krankenhausalltag den Überblick zu behalten und dabei wertschätzend im Team zu kommunizieren – das ist nicht immer leicht. Unsere Badge Cards unterstützen genau dabei: Sie zeigen auf einen Blick, was uns im Miteinander wichtig ist – wie wir arbeiten wollen, wofür wir stehen und welche Werte unseren Klinikalltag prägen. Als praktische Begleiter im Mitarbeitendenausweis bieten sie kompaktes Wissen, klare Kommunikationshilfen und eine tägliche Erinnerung an unsere gemeinsamen Ziele.
Pflegekraft Anne Bettmann (links) und Kinderherzchirurgin Dr. Kira Kuschnerus (rechts) mit unseren Badge Cards – klar erkennbar und jederzeit einsatzbereit.

Ob als Notfallhilfe, Kommunikationsstütze oder Erinnerung an unsere gemeinsamen Werte – Badge Cards sind mehr als nur Karten. Sie sind ein Werkzeug für professionelle Praxis und menschliches Miteinander.
Manchmal reicht ein Gespräch, um neue Perspektiven zu entdecken. Manchmal braucht es nur jemanden, der zuhört, Mut macht oder eigene Erfahrungen teilt. Genau darum geht es beim Mentoring am DHZC – einem Format, das Menschen im Krankenhaus über Berufsgruppen hinweg verbindet.
Assistenzärztin Anna Stegmann (links) und Herzchirurgin Dr. Pia Lanmüller (rechts) arbeiten im Mentoring-Programm des DHZC eng zusammen.

Pflege trifft Medizin, Therapie begegnet Pflegewissenschaft – auf Augenhöhe, mit Respekt und echtem Interesse füreinander. Wenn Menschen aus unterschiedlichen Bereichen voneinander lernen, wächst nicht nur Wissen, sondern echtes Miteinander. Es zeigt: Gute Zusammenarbeit beginnt mit Zuhören, Offenheit – und dem Mut, gemeinsam über Berufsgrenzen hinauszuwachsen. Das Mentoring findet in Tandems statt – zeitlich flexibel und immer vertraulich nach Vereinbarung.
Pflege auf höchstem Niveau, gelebte Wertschätzung, echte Mitgestaltung – viele von uns kennen die Magnet-Prinzipien von hier. Aber wie sehen sie in den USA aus, wo alles begann?
Mit dem Magnet-Austauschprogramm in die USA haben Kolleg:innen aus unserem Haus die Möglichkeit, genau das zu erleben: den Arbeitsalltag im Magnet-zertifizierten Northwestern Medicine Delnor Hospital bei Chicago – direkt vor Ort, mitten im Team, im echten Klinikleben.
Die drei Pflegefachkräfte Kirsten Isecke, Moritz Krajewski und Andre Ufer (v.l.n.r.) hatten 2024 die Gelegenheit, das Northwestern Medicine Delnor Hospital zu besuchen.

Was die Kolleg:innen dort sehen, spüren und mitnehmen, verändert nicht nur ihren Blick auf Pflege – sondern oft auch sie selbst.
Ansprechpartnerin & Kontakt
Elena Wuzel-Samimi
Mitarbeiterin der Pflegedirektion & Magnet-Projektleitung
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