Sag jetzt nichts!
Zum Tag der Pflege haben wir ausländische Kolleginnen und Kollegen befragt – mit Bildern als Antwort!
Das Prinzip ist simpel: Auf unsere Fragen dürfen unsere Interviewpartner:innen allein mit Mimik und Gesten antworten – Requisiten sind aber erlaubt! Vorbild für unser Format ist die seit vielen Jahren erfolgreiche Serie im Magazin der Süddeutschen Zeitung, in der prominente Persönlichkeiten auf diese Weise porträtiert werden.
Wir würdigen damit ein Stück weit auch die Leistung der Kolleg:innen, die es geschafft haben, als Erwachsene oft innerhalb kurzer Zeit fließend Deutsch zu lernen, die in vielen Fällen große bürokratische Hürden überwinden mussten und die oft Tausende Kilometer entfernt von ihren Familien leben. Wir wollen damit aber auch ein Zeichen setzen gegen Fremdenfeindlichkeit, Hass und Vorurteile. Denn das DHZC steht ein für Demokratie, für Vielfalt und für Toleranz.
Kolleg:innen aus mehr als 60 verschiedenen Ländern bereichern unsere Arbeit und unsere Teams. Nur gemeinsam können wir unseren Patient:innen die beste Behandlung bieten – für jeden Herzschlag.
1. Bruna Saltarelli Martins Melo
Den Anfang macht heute: Bruna Saltarelli Martins Melo. Sie ist in Rio de Janeiro geboren und aufgewachsen. Dort hat sie vier Jahre Pflege studiert und anschließend eine zweijährige Fachweiterbildung für Kardiologie absolviert. Doch schon seit ihrer Jugend zog es Bruna in die Ferne: Neue Kulturen, neue Menschen kennenlernen – das war schon lange ihr Ziel.

Zunächst träumte sie von Kanada, von Québec, lernte Französisch. Doch der Wechsel dorthin erschien finanziell nicht machbar. So kam sie auf Deutschland – und begann wieder zu pauken.
Das Sprachzertifikat B1 absolvierte sie in nur zwei Monaten, das B2 folgte nach etwas mehr als zwei Jahren. Über eine Vermittlungsagentur landete sie zunächst in Kiel, wo sie zwei Jahre lang arbeitete. Während erster Kurztrips in die Hauptstadt verliebte sie sich schnell in Berlin – und entdeckte das DHZC als the place to be. Seit Dezember 2021 gehört Bruna jetzt zum Team der Intensivstation W1I.
Einer der ersten und prägendsten Eindrücke von Deutschland war für Bruna der Anblick der Altbauten. „So viele schöne alte Gebäude, das gibt es in Brasilien nicht – das hatte ich dort noch nie gesehen.“ Natürlich nervt Bruna hier, wie viele andere auch, die Bürokratie. Als sie anfing, wusste sie nicht einmal, was ein Faxgerät überhaupt ist – und sie musste regelrecht lernen, Briefe zu schreiben. In Brasilien, erzählt sie, funktioniert die gesamte Korrespondenz mit Behörden ausschließlich per E-Mail.
Die Wärme, das Meer – all das vermisst sie natürlich an Brasilien. Auf dem Foto zeigt sie uns ein kleines Bild, das sie aus Rio mitgebracht hat, mit dem Zuckerhut, der Christus-Statue, dem Lapa-Aquädukt – und natürlich der Sonne, die dort immer scheint.
Aber nach mittlerweile sechs Jahren lebt Bruna gerne in Deutschland. Nicht zuletzt liegt das daran, dass inzwischen auch ihr Mann Matheus längst hier ist – nach anderthalb Jahren Trennung.
„Mein Umfeld hier in Deutschland ist viel internationaler und vielseitiger, als es in Brasilien je war.“, sagt Bruna. „Ich habe hier Freunde nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Pakistan, der Türkei, Frankreich oder Griechenland.“
Und sie ist stolz: Stolz, dass sie den Weg bis hierher geschafft hat – Schritt für Schritt (siehe Foto!). Inzwischen hat Bruna sogar die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt.
Wir wünschen ihr dabei viel unbürokratischen Erfolg und danken ihr sehr herzlich fürs Mitmachen. Und ihr habt es sicher alle erraten: Brunas Lieblingswort im Deutschen ist: Kabelsalat.







