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Therapie und Forschung verbessern

Eine internationale Expertengruppe unter der Leitung von Prof. Wolfram Döhner hat eine einheitliche Definition der Vorhofflimmer-Belastung veröffentlicht.

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung weltweit. Dabei treten unkontrollierte elektrische Impulse in den Vorhöfen des Herzens auf. Sie können sich nicht mehr rhythmisch zusammenziehen, sondern bewegen sich chaotisch: Sie flimmern. 

Wird die Erkrankung nicht behandelt, steigt das Risiko für schwere Komplikationen wie Herzversagen, Schlaganfall oder die Entwicklung einer Herzinsuffizienz. Für die individuell passende Therapie ist es daher entscheidend, die Vorhofflimmer-Belastung genau zu kennen und einheitlich bestimmen zu können. 

Eine internationale Expertengruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfram Döhner hat jetzt eine Konsensdefinition veröffentlicht, um diese Belastung – in der Fachsprache „AF burden“ genannt – nach einheitlichen Standards erfassen zu können. Diese Empfehlung soll helfen, Risiken besser zu bewerten, Therapieentscheidungen zu unterstützen und Studien vergleichbarer zu machen. Das Paper ist als gemeinsame Erklärung des Council on Stroke der European Society of Cardiology (ESC) und der European Heart Rhythm Association (EHRA) erschienen (Link zur Publikation: https://doi.org/10.1093/europace/euaf019).

Prof. Dr. Wolfram Döhner arbeitet als Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie an der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Virchow-Klinikum und ist am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) tätig. Er ist Erstautor des jetzt veröffentlichten Papers.

Prof. Dr. Wolfram Döhner arbeitet als Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie an der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Virchow-Klinikum und ist am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) tätig. Er ist Erstautor des jetzt veröffentlichten Papers.

„Das Ausmaß des Vorhofflimmerns hat einen wesentlichen Einfluss auf Symptomatik, Prognose und therapeutische Entscheidungen. Deshalb empfehlen wir, den „AF burden“ als Grundlage für eine bessere Diagnose, Therapie und Forschung zu nutzen“, sagt Prof. Wolfram Döhner. Erstaunlicherweise gibt es bisher keine einheitliche Definition des „AF burden“; dadurch ist die Vergleichbarkeit von Studienergebnissen bisher unmöglich, die Anwendung für klinische Entscheidungen ist erschwert. 

Die Vorhofflimmer-Belastung bezeichnet den Anteil der Zeit, in der eine Patientin bzw. ein Patient während eines definierten Beobachtungszeitraums im Vorhofflimmern ist. Um den „AF burden“ verlässlich bestimmen zu können, sollten die Patient:innen mindestens vier Wochen lang ununterbrochen per EKG überwacht werden. Ein kürzeres EKG-Monitoring verzerrt die Ergebnisse.

Vorhofflimmern kann entweder mit Medikamenten oder mit einer Ablation zur Verödung des Gewebes behandelt werden. „Um den klinischen Nutzen der einzelnen Therapiemaßnahmen noch besser beurteilen zu können, brauchen wir eine verlässliche und vergleichbare Basis. Mit der nun vorgelegten einheitlichen Definition schaffen wir dafür eine wichtige Grundlage“, so Prof. Döhner. 

Weitere Informationen gibt es auf der Website des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).