Neue Therapieansätze bei Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung weltweit. Allein in Deutschland sind rund 1,8 Millionen Menschen davon betroffen. Wird die Erkrankung nicht behandelt, steigt das Risiko für schwere Komplikationen wie Herzversagen oder Schlaganfall.
Um neue Therapien zu entwickeln, verfolgen die DHZC-Wissenschaftler Dr. David Bode und Prof. Gabriele Schiattarella, Forscher an der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Virchow-Klinikum, einen metabolischen Ansatz: Sie untersuchen den veränderten Herzstoffwechsel und wollen daraus innovative Behandlungsmöglichkeiten ableiten. Gemeinsam mit ihrem Forscherteam haben sie im Fachmagazin „Nature Reviews Cardiology“ einen Übersichtsartikel zum Thema veröffentlicht.
Prof. Gabriele Schiattarella (links) und Dr. David Bode (rechts) untersuchen, wie sich der Stoffwechsel bei Patient:innen mit Vorhofflimmern umbaut. Mit ihrem Forscherteam haben sie im Fachmagazin „Nature Reviews Cardiology“ einen Übersichtsartikel zum Thema metabolisches Remodelling veröffentlicht.
Beim Vorhofflimmern treten unkontrollierte elektrische Impulse in den Vorhöfen des Herzens auf. Dadurch können sich die Vorhöfe nicht mehr rhythmisch zusammenziehen, sondern bewegen sich chaotisch: Sie flimmern. Begleitend finden Umbauprozesse im Herzmuskelgewebe statt, die bei der Erforschung von Herzrhythmusstörungen eine wichtige Rolle spielen. „Remodelling“ nennen die Forscher das. „Uns interessiert vor allem der veränderte Stoffwechsel, also das metabolische Remodelling“, sagt David Bode, der als Assistenzarzt am DHZC arbeitet.
„Obwohl die Erforschung dieser metabolischen Veränderungen noch an den Anfängen steht, hoffen wir, daraus neue Therapieansätze entwickeln zu können“, erklärt David Bode. „Wir denken dabei sowohl an innovative Behandlungsmethoden, die gezielt auf den veränderten Stoffwechsel abzielen, als auch an die Anwendung bereits etablierter Medikamente, die derzeit vor allem bei anderen Erkrankungen wie etwa Diabetes eingesetzt werden.“
Unterstützt werden die Wissenschaftler durch eine Förderung des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Dr. David Bode ist DZHK Clinician Scientist, Prof. Gabriele Schiattarella leitet eine DZHK Junior Research Group. Die Förderung gibt den DHZC-Ärzten die Gelegenheit, sich neben der klinischen Arbeit auf ihre Forschung zu konzentrieren.
Wir wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg!
Mehr Informationen zum metabolischen Remodelling gibt es in einem ausführlichen Interview mit David Bode auf der DZHK-Website.