Nachruf

Prof. Dr. med. Hermann Werner Eichstädt, geboren am 15. Februar 1948, wuchs in Wetzlar an der Lahn auf. Er studierte Medizin in Mainz und Düsseldorf und promovierte dort im Jahr 1973.

Nach Stationen in Bad Krozingen und Tübingen wechselte Hermann Eichstädt im Herbst 1979 an die damalige Medizinische Universitätsklinik Charlottenburg der Freien Universität Berlin, wo er die Facharztausbildungen für Innere Medizin und Kardiologie abschloss.

Im Jahr 1983 habilitierte sich Hermann Eichstädt mit einer Arbeit zur Quantifizierung der Myokarddurchblutung, im August 1986 wurde er zum C3-Professor für Kardiologie an der Freien Universität Berlin berufen. Ab Februar 1999 war er vorübergehend Ärztlicher Direktor der Charité-Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen in Templin.

Hermann Eichstädt hat die Entwicklung der heutigen Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Deutschen Herzzentrum der Charité entscheidend mitgeprägt. Insbesondere auf dem Gebiet der kardiologischen Bildgebung leistete er weltweit anerkannte wissenschaftliche und klinische Pionierarbeit.

Über mehr als 40 Jahre hinweg begleitete er als Arzt und Hochschulprofessor zahlreiche Transformationsprozesse in der Berliner Universitätsmedizin, nicht zuletzt als Geschäftsführer der Berlin-Brandenburgischen Gesellschaft für Kardiologie.

Die Aus- und Weiterbildung der nachfolgenden Generationen war ihm dabei stets ein besonderes Anliegen. Studierende und Ärzt:innen in der Weiterbildung erlebten ihn als herausragenden Lehrer und Mentor.

Am 5. Oktober ist Hermann Eichstädt im Alter von 76 Jahren verstorben.
Sein beeindruckendes Wissen, seine interdisziplinären Fähigkeiten, vor allem aber seine Kollegialität und Menschlichkeit werden uns unvergessen bleiben.
Seiner Familie gilt unser tief empfundenes Beileid.
 

Prof. Dr. med. Henryk Dreger
Kommissarischer Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie & Intensivmedizin (CVK)
Deutsches Herzzentrum der Charité
mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern