Mit Selbstbewusstsein und Zuversicht
Dr. med. Judith Jütte - herzlichen Glückwunsch!
© DHZC/Sarah Paff

Unsere DHZC-Kollegin Dr. med. Judith Jütte, seit 2017 Fachärztin für Innere Medizin, hat nun auch ihre Fachärztinnenprüfung für Kardiologie erfolgreich abgelegt.
Dazu gratulieren wir ihr herzlich – persönlich, aber auch stellvertretend für viele andere Frauen in der (Herz-)Medizin, die heute auch als Mütter ihrem anspruchsvollen Beruf mit Erfolg nachgehen können, dank ihres eigenen Engagements, aber auch dank der heute so wichtigen Flexibilität ihrer Arbeitgeber.
Judith Jütte entdeckte während eines Pflegepraktikums an der Charité - Universitätsmedizin Berlin ihre Leidenschaft für die Herzmedizin und wollte danach „nie wieder etwas anderes machen.“
Die Berlinerin studierte an der Charité und gehört – nach Stationen in Kanada, Köln, Essen und Düsseldorf – zum Ambulanzteam der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Virchow-Klinikum, zuständig sowohl für die Privatsprechstunde und – als zertifizierte Hypertonie-Expertin – die spezielle Bluthochdruck-Sprechstunde.
Im August 2019 – Judith Jütte arbeitete damals an einer großen Kardiologie in Nordrhein-Westfalen – kam ihre Tochter Hannah zur Welt. Die junge Mutter machte Erfahrungen, die bis heute wohl keine Ausnahme sind: „Ich war ehrgeizig und ambitioniert. Doch schon während der Schwangerschaft waren anspruchsvolle Fortbildungen plötzlich nicht mehr vorgesehen, nach meiner Rückkehr wurde ich auf eine Station versetzt, die ein Rückschritt war.“
Judith Jütte zog die Konsequenzen: Sie kündigte, wechselte an eine Privatpraxis und kehrte ein Jahr später nach Berlin zurück – gemeinsam mit ihrem Mann, der inzwischen Oberarzt geworden war. „Ein Dasein als ‚Anhängsel‘ kam für mich nicht in Frage“, erzählt Jütte, „ich wollte zurück an ein großes und renommiertes Haus“.
Am DHZC startete sie in Vollzeit, stieß dann als Ärztin, Mutter und Ehefrau aber an typische Grenzen und reduzierte auf 75 Prozent – mit voller Unterstützung. Inzwischen geht Hannah in die Kita und Mutter Judith Jütte ist wieder in Vollzeit tätig, wiederum auch dank eines problemlosen Gleitzeit-„Deals“ mit ihren Klinikchefs Prof. Henryk Dreger und Prof. Philipp Stawowy.
„Ich weiß, dass eine Mutter gerade in den ersten Jahren kurzfristig verschwinden muss, wenn die Kita anruft – und welche Herausforderungen das fürs ganze Team bereithält. Ich bin aber auch überzeugt, dass Chefärzt:innen diese „Durststrecke“ mit den Mitarbeiterinnen durchstehen und ihnen den Rücken stärken sollten. Denn langfristig bekommen sie motivierte, loyale und verantwortungsbewusste Ärztinnen!“
Judith Jütte rät allen angehenden Ärztinnen mit Familienwunsch zu Selbstbewusstsein und Zuversicht: „Keine Kollegin mit Kind sollte je ein schlechtes Gewissen wegen hoher beruflicher Ambitionen haben müssen. Sondern trotz Kleinkind-Fiebernächten und Schnupfennasen nicht nur der eigenen Kraft, sondern auch guten Kolleg:innen, innovativen Chefs und einer Partnerschaft auf Augenhöhe vertrauen können!“