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Internationale Bühne für die Herzinsuffizienzforschung am DHZC

Beim ESC Heart Failure Congress in Belgrad stellten DHZC-Wissenschaftler:innen neueste Studienergebnisse vor. Heute geht es um die Forschung der AG Heidecker am CBF.

Der Heart Failure Congress 2025 der European Society of Cardiology (ESC) in Belgrad ist eine der weltweit führenden Fachkongresse, wenn es um neuste wissenschaftliche Erkenntnisse der Prävention, Diagnose und Behandlung der Herzinsuffizienz geht. Wir freuen uns, dass das DHZC mit vielen Kolleg:innen in Serbien dabei war und aktiv zum Veranstaltungsprogramm beigetragen hat!

In den nächsten Tagen stellen wir die Arbeit der verschiedenen DHZC-Teams vor. Heute geht es um die Kolleg:innen der Arbeitsgruppe von PD Dr. Bettina Heidecker aus Steglitz.

PD Dr. Bettina Heidecker, Oberärztin an der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Benjamin Franklin, stellte in Belgrad aktuelle Studienergebnisse zur Magnetokardiographie bei Myokarditis und Angina („MagMa“) als Late-Breaking Science vor. In der MagMa-Studie wurde der diagnostische Nutzen der Magnetokardiographie erstmals prospektiv untersucht. „Unsere Daten zeigen, dass die Magnetokardiographie eine diagnostische Lücke schließen kann. Sie ermöglicht eine frühzeitige, nicht-invasive Erkennung von Kardiomyopathien und kann bestehende bildgebende Verfahren wie CT oder MRT ideal ergänzen“, fasst Dr. Heidecker zusammen.

Die Magnetokardiographie misst über hochempfindliche Quantensensoren das Magnetfeld des Herzens und liefert innerhalb von 60 Sekunden einen objektiven Befund – ohne Kontrastmittel, Strahlenbelastung oder langwierige Auswertungszeiten. Damit eignet sie sich besonders für vulnerable Patientengruppen wie Schwangere, Kinder oder Patient:innen mit Niereninsuffizienz.

In der Studie zeigte die Magnetokardiographie eine Sensitivität von 94 Prozent und eine Spezifität von 98 Prozent im Vergleich zu Verfahren wie der Kardio-MRT, der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und der der Endomyokardbiopsie (EMB). Bemerkenswert ist, dass die Magnetokardiographie in der Studie entzündliche Kardiomyopathien auch bei Patient:innen mit unauffälligem MRT-Befund nachweisen konnte.

Mehr Infos zur Studie gibt es hier: https://ichgcp.net/clinical-trials-registry/NCT06689098

Im Videointerview mit der ESC erklärt Dr. Bettina Heidecker die Details und Ergebnisse der MagMa-Studie:

Zum Video

Auch weitere Forschende der Arbeitsgruppe Heidecker waren beim ESC Heart Failure Congress aktiv:

  • Phillip Suwalski präsentierte neue Referenzwerte für die Magnetokardiographie, die eine geschlechts- und altersunabhängige Standardisierung ermöglichen,
  • Gamze Satilmis stellte einen Fall zur frühzeitigen Therapieansprache auf Mavacamten bei Hypertropher Kardiomyopathie mit schwerer Mitralklappeninsuffizienz mittels Magnetokardiographie vor,
  • Maximilian Müller präsentierte Daten zur Prognosekraft von bioaktivem Adrenomedullin bei transthyretinbedingter Amyloidose,
  • Nicolas Musigk zeigte, dass zytokinbasierte Blutmarker bei kardialer Amyloidose keine zuverlässige Korrelation zur Myokardentzündung oder zum Risiko von schwerwiegenden unerwünschten kardialen Ereignissen aufweisen und dass daher weiterhin bildgebende Verfahren zum Nachweis von Entzündungen notwendig sind. Auch hier könnte die Magnetokardiographie hilfreich sein.

Wir gratulieren den Forschenden zu ihren Präsentationen und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!

Über die MagMa-Studie:

Die MagMa-Studie (ClinicalTrials.gov ID NCT06689098) wurde am DHZC unter der Leitung von PD Dr. Bettina Heidecker durchgeführt. Aufbauend auf retrospektiven Vorarbeiten liefert sie nun erstmals prospektive Daten zur diagnostischen Aussagekraft der Magnetokardiographie und legt den Grundstein für deren Integration in zukünftige klinische Pfade zur Abklärung unklarer kardialer Beschwerden. Die Studie wurde durch die Schweizerische Nationalfonds und die Deutsche Herzstiftung gefördert.

Die Forschenden der AG Heidecker beim Heart Failure Congress in Belgrad: Maximilian Müller, Nicolas Musigk, Bettina Heidecker, Phillip Suwalski und Gamze Satilmis (v.l.n.r.).

Die Forschenden der AG Heidecker beim Heart Failure Congress in Belgrad: Maximilian Müller, Nicolas Musigk, Bettina Heidecker, Phillip Suwalski und Gamze Satilmis (v.l.n.r.).