Herzmedizin im Wandel
Herzmedizin 2025 – Tradition und Transformation: Unter diesem Motto kamen vom 15. bis 17. Februar Herzchirurg:innen, Kardiolog:innen sowie Expert:innen aus Pflege und Funktionsdienst in Hamburg zu zwei hochkarätigen Fachkongressen zusammen.
Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK) richteten bereits zum zehnten Mal gemeinsam ihre Jahrestagungen aus. Das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) war mit zahlreichen Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen stark vertreten und präsentierte sich mit wissenschaftlicher Expertise, innovativen Forschungsarbeiten und praxisnahen Workshops.
Drei Tage im Zeichen der Innovation
Im CCH Congress Center Hamburg standen aktuelle Entwicklungen in der Herzchirurgie, Kinderherzchirurgie und Kinderkardiologie im Fokus. In interaktiven Workshops, Seminaren, Abstract Sessions und Falldiskussionen tauschten sich Expert:innen über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, innovative Technologien und Behandlungsverfahren aus.
Auch die Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen des DHZC trugen mit Vorträgen, Abstract-Präsentationen und interaktiven Sitzungen maßgeblich zum Kongressprogramm bei. Teams aus der Herzchirurgie, Kinderherzchirurgie, Kinderkardiologie, Kardioanästhesiologie, Pflege und dem Funktionsdienst waren mit ihren Forschungsarbeiten und Praxisseminaren stark vertreten.
Professor Falk übergibt DGTHG-Präsidentschaft
Nach zwei Jahren als Präsident der DGTHG hat Professor Volkmar Falk, Ärztlicher Direktor des DHZC, sein Amt turnusgemäß an Professor Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Jena, übergeben.
„Unsere Verantwortung endet nicht an der OP-Tür.“
In seiner Abschiedsrede betonte Falk die gesellschaftliche Verantwortung von Ärztinnen und Ärzten – nicht nur für ihre Patient:innen, sondern auch für das demokratische Miteinander. Die Herzchirurgie in Deutschland sei ohne Migration kaum funktionsfähig, daher müsse sich die Fachgesellschaft klar gegen Rassismus und Diskriminierung positionieren. Zudem rief er dazu auf, sich aktiv gegen populistische Strömungen und die Aushöhlung demokratischer Werte einzusetzen.
„Mit unserem Wissen und unseren Fähigkeiten verbindet sich eine Verantwortung, die weit über unser berufliches Schaffen hinausgeht. Wir können populistischen Versuchungen widerstehen und ihnen Argumente entgegensetzen.“
Wir gratulieren Professor Doenst herzlich zur neuen Aufgabe und wünschen ihm viel Erfolg für seine Amtszeit.
Renommierte Forschungspreise für DHZC-Herzchirurgen
Auch wissenschaftlich war das DHZC auf der Jahrestagung erfolgreich vertreten:
Dr. Leonard Pitts, Assistenzarzt in der Herzchirurgie des DHZC, wurde für seine Forschungsarbeit mit dem Dr. Rusche-Forschungsprojekt der DGTHG und der Deutschen Stiftung für Herzforschung ausgezeichnet. Der mit 60.000 Euro dotierte Förderpreis unterstützt patientennahe Forschungsprojekte in der Herzchirurgie.
Pitts erforscht neuartige Technologien zur Beurteilung der Mikrozirkulation des Herzens während komplexer Operationen. Seine Arbeit zielt darauf ab, minimale Durchblutungsstörungen in Echtzeit zu erkennen und so die chirurgische Strategie während eines Eingriffs anzupassen. Das Ziel: eine noch präzisere Versorgung von Patient:innen mit komplexen kardialen Erkrankungen.
Prof. Christoph Knosalla erhält den Ernst-Derra-Preis
Professor Christoph Knosalla, Oberarzt an der DHZC-Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie und chirurgischer Leiter des Transplantationsprogramms, wurde mit dem renommierten Ernst-Derra-Preis ausgezeichnet. Prämiert wurde seine im Fachmagazin Nature Communications veröffentlichte Forschungsarbeit zur Biomechanik der menschlichen Pulmonalarterien.
Der Ernst-Derra-Preis ist die traditionsreichste Auszeichnung der DGTHG und wird jährlich für herausragende wissenschaftliche Arbeiten in der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie verliehen. Für Prof. Knosalla ist es bereits die dritte Auszeichnung der DGTHG – nach dem Rudolf-Stich-Preis (1998) und dem Hancock-Preis (2006).
Dank und Glückwünsche
Wir danken allen beteiligten Kolleg:innen aus dem DHZC für ihr großes Engagement auf der Jahrestagung und gratulieren Dr. Pitts und Prof. Knosalla herzlich zu ihren Auszeichnungen.