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Strukturelle Herzerkrankungen

Die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Benjamin Franklin des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC) bietet ein umfassendes Leistungsspektrum zur Behandlung struktureller Herzerkrankungen. Diese Erkrankungen betreffen vor allem die Herzklappen, die eine zentrale Rolle in der Funktion des Herz-Kreislaufsystems spielen. Funktionsstörungen wie Herzklappenstenosen (Verengungen) oder Insuffizienzen (Undichtigkeiten) sind weit verbreitet und können das Herz erheblich belasten. Unsere Klinik bietet eine Vielzahl modernster Behandlungsoptionen, die insbesondere auf minimalinvasiven und kathetergestützten Verfahren basieren. Diese Verfahren sind schonend und eignen sich besonders für Patientinnen und Patienten, die ein erhöhtes Risiko für Komplikationen bei offenen Herzoperationen haben.

Kathetergestützte Herzklappenbehandlung

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der kathetergestützten Behandlung von Aorten- und Pulmonalklappenerkrankungen. Hierbei kommt die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) zum Einsatz, die es ermöglicht, eine neue Aortenklappe über einen Katheter einzusetzen, ohne dass eine offene Operation notwendig ist. Diese Methode eignet sich besonders für ältere oder gesundheitlich stark belastete Patientinnen und Patienten, bei denen eine klassische Operation ein zu hohes Risiko darstellt. Auch der kathetergestützte Ersatz der Pulmonalklappe (TPVI) erfolgt minimalinvasiv und bietet eine schonende Behandlungsoption für Patientinnen und Patienten mit Pulmonalklappenfehlern.

Das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) gehört zu den weltweit größten TAVI-Zentren und weist eine außergewöhnlich hohe Expertise in diesem Bereich auf. Am DHZC werden jedes Jahr mehr als 1.300 TAVI-Eingriffe zum Ersatz der Aortenklappe durchgeführt. 

Das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) gehört zu den weltweit größten TAVI-Zentren und weist eine außergewöhnlich hohe Expertise in diesem Bereich auf. Am DHZC werden jedes Jahr mehr als 1.300 TAVI-Eingriffe zum Ersatz der Aortenklappe durchgeführt. 

Modernste Techniken zur Mitral- und Trikuspidalklappenbehandlung

Auch bei der Behandlung von Mitral- und Trikuspidalklappenerkrankungen setzen wir auf modernste Techniken. Für die Reparatur und den Ersatz dieser Klappen bieten wir unter anderem die Edge-to-Edge-Reparatur an, die sowohl bei der Mitralklappe (M-TEER) als auch bei der Trikuspidalklappe(T-TEER) angewendet wird. Diese Methode verwendet einen Clip, der die Flügel der undichten Klappe zusammenbringt, um den Rückfluss des Blutes zu verhindern. Der Eingriff erfolgt über einen Katheter, was eine schnellere Genesung und eine geringere Belastung für die Patient:innen bedeutet.

Zusätzlich zur Edge-to-Edge-Reparatur bieten wir die direkte und indirekte Annuloplastie an. Bei der direkten Annuloplastie, wie sie beispielsweise mit dem Cardioband-System durchgeführt wird, wird ein Band um die betroffene Klappe gelegt, um deren Funktion zu verbessern. Die indirekte Annuloplastie, etwa bei der Mitralklappe mittels Carillon-System, erfolgt durch eine gezielte Veränderung des Klappenrings, ohne dass die Klappe direkt berührt wird. Beide Verfahren sind minimalinvasiv und zielen darauf ab, die Herzklappenfunktion wiederherzustellen und das Herz zu entlasten.

Innovative Verfahren für die Trikuspidalklappe

Für Patientinnen und Patienten mit schwerer Trikuspidalinsuffizienz, bei denen eine offene Operation zu risikoreich wäre, bieten wir den transkutanen Trikuspidalklappenersatz an. Dabei wird eine neue Klappe über einen Katheter in das Herz eingebracht, um die Funktion der erkrankten Trikuspidalklappe zu übernehmen. Auch hier handelt es sich um ein schonendes Verfahren, das sich durch eine kürzere Erholungszeit und ein geringeres Komplikationsrisiko auszeichnet.

Verschluss von Vorhofseptumdefekten (ASD)

Darüber hinaus bieten wir auch innovative Verfahren wie den transkutanen Verschluss von Vorhofseptumdefekten (ASD) an. Dieser Eingriff wird minimalinvasiv durchgeführt und schließt ein Loch in der Trennwand zwischen den beiden Vorhöfen des Herzens, um den Blutfluss zu normalisieren und das Herz zu entlasten. Dies ist besonders wichtig, um langfristige Schäden zu verhindern und die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern.

Kathetergestützter Mitralklappenersatz

Ein weiteres fortschrittliches Verfahren, das wir anbieten, ist der kathetergestützte Mitralklappenersatz (Valve-in-Valve). Dieses Verfahren wird vor allem bei Patientinnen und Patienten angewendet, die bereits eine chirurgische Mitralklappenprothese erhalten haben, bei denen aber im Laufe der Zeit eine Funktionsstörung auftritt. In solchen Fällen kann eine neue Klappe mittels Katheter in das bestehende Implantat eingesetzt werden, um die Funktionstüchtigkeit wiederherzustellen. Zusätzlich stehen derzeit im Rahmen von Studien auch kathetergestütze Verfahren zur Verfügung, die einen Ersatz der nativen Mitralklappe erlauben.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Heart Team

Ein wesentlicher Bestandteil unseres Behandlungsansatzes ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit im sogenannten Heart Team. Dieses Team besteht aus Expertinnen und Experten verschiedener medizinischer Fachrichtungen wie Kardiologie, Herzchirurgie, Radiologie und Anästhesie.

Ein wesentlicher Bestandteil unseres Behandlungsansatzes ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit im sogenannten Heart Team. Dieses Team besteht aus Expertinnen und Experten verschiedener medizinischer Fachrichtungen wie Kardiologie, Herzchirurgie, Radiologie und Anästhesie.

Gemeinsam erarbeiten wir individuelle Behandlungskonzepte für jede Patientin und jeden Patienten, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Diese enge Zusammenarbeit und die Möglichkeit, Patient:innen campusübergreifend zu versorgen, stellen sicher, dass jede:r Patient eine maßgeschneiderte und präzise Therapie erhält.

Ambulante Versorgung für strukturelle Herzerkrankungen

Unsere Spezialambulanz für strukturelle Herzerkrankungen (Herzklappenambulanz) ermöglicht es uns, Patientinnen und Patienten auch ambulant zu betreuen und individuelle Behandlungskonzepte zu entwickeln. Dabei legen wir großen Wert auf eine umfassende Beratung und Betreuung, um die bestmögliche Therapie für jede Patientin und jeden Patienten zu gewährleisten.

Fazit: Hochmoderne und individuelle Therapie am DHZC

Insgesamt bietet die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Benjamin Franklin des DHZC eine breite Palette modernster Behandlungsverfahren für strukturelle Herzerkrankungen. Dank unserer fortschrittlichen Technologien und der interdisziplinären Zusammenarbeit können wir Ihnen eine schonende und effektive Therapie anbieten, die individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Unsere Expertise in minimalinvasiven Verfahren, insbesondere im Bereich der TAVI, und unsere campusübergreifende Versorgung machen das DHZC zu einem weltweit führenden Zentrum in der Behandlung struktureller Herzerkrankungen.

Ihr Ansprechpartner für Fragen

Dr. med. univ. Markus Reinthaler

Leiter Strukturelle Herzerkrankungen CBF

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