Das LEADER - Projekt
Das Forscher:innen-Team untersucht die sprachlichen, kognitiven und motorischen Entwicklung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern in den ersten Lebensjahren. © DHZC

Studien zeigen, dass sich Sprache, kognitive Fähigkeiten (Denken) und motorische Fähigkeiten (Bewegung) bei manchen Kindern mit einem Herzfehler langsamer entwickeln als bei gesunden Kindern. Welche Kinder jedoch ein höheres Risiko haben und damit auch besondere Zuwendung brauchen, ist bisher weitgehend unbekannt. Es gibt nur wenige Studien, die die Entwicklung von Kindern mit einem Herzfehler langfristig, systematisch und detailliert dokumentieren.
Hier setzt das Projekt LEADER (Long-term Early Development Research) an. Das Ziel besteht in der systematischen Untersuchung der sprachlichen, kognitiven und motorischen Entwicklung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern in den ersten Lebensjahren. Im Rahmen dieser Untersuchungen erfolgt insbesondere eine Analyse von Unterschieden zwischen Kindern je nach Art des Herzfehlers, sowie von individuellen Entwicklungsverläufen über die ersten Lebensjahre hinweg.
Die klinische Forschung befasst sich mit der Frage, in welchem Umfang sich Kinder mit angeborenen Herzfehlern in Hinblick auf ihr Entwicklungstempo unterscheiden und welche Faktoren diese Unterschiede beeinflussen. Dazu untersuchen wir verschiedene medizinische und soziale Variablen, beispielsweise Komplikationen im Verlauf des Krankenhausaufenthalts, das Temperament des Kindes oder soziale Rahmenbedingungen wie der Besuch einer Kindertagesstätte und den Kontakt zu primären Bezugspersonen oder Geschwistern.
Das Projekt trägt wesentlich dazu bei, Ursachen sowie Risiko- und Schutzfaktoren von Entwicklungsverzögerungen bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern besser zu verstehen. Wir streben eine langfristige und nachhaltige Verbesserung der Nachsorge von Kindern mit einem angeborenen Herzfehler an. Ziel ist, dass diese Kinder die gleichen Chancen im Leben bekommen wie jedes andere Kind auch.
Zudem wird durch die Implementierung des Projekts ein erster Schritt unternommen, entwicklungspsychologische Nachuntersuchungen an unserer Klinik fest in den Klinikalltag einzugliedern. Dabei arbeiten wir mit der Universität Leiden (Institute of Child and Education Studies, Prof. Ralph Rippe), sowie mit der Universität Potsdam (Inklusionspädagogik Förderschwerpunkt Sprache) zusammen.