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AG Kränkel

Das Immunsystem als Vermittler zwischen Lebensstil und kardiovaskulärem Risiko

Schwerpunkt: Individuelle kardiovaskuläre Prävention

Etwa 42 Prozent aller Todesfälle bei Frauen und 38 Prozent aller Todesfälle bei Männern unter 75 Jahren in ganz Europa sind auf kardiovaskuläre Ursachen zurückzuführen, obwohl in den letzten Jahrzehnten viele wirksame Medikamente zur Kontrolle verschiedener Risikofaktoren entwickelt wurden. Zudem ist klar belegt, dass ein gesunder Lebensstil (nicht Rauchen, gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Bewegung) sowohl das kardiovaskuläre Risiko senken kann, als auch den Patient:innen im Alltag eine größere Lebensqualität und Unabhängigkeit geben kann.

Die europaweite „CoroPrevention“-Studie untersucht unter anderem, wie die verschiedenen Teile einer umfassenden kardiovaskulären Prävention am besten angewandt werden können. Dies schließt die Koordination der verschiedenen Berufsgruppen ein, die für die Behandlung und Kontrolle kardiovaskulärer Erkrankungen wichtig sind (z.B. Kardiolog:innen, Hausärzt:innen, spezialisiertes Pflegepersonal, Physiotherapeut:innen, Ernährungsberater:innen und andere). Ein weiteres Ziel ist die bessere Einbindung der Patientin bzw. des Patienten selbst in die eigene Therapie.

Im Rahmen der Studie sollen zudem die Veränderungen des Immunprofils bei Patient:innen mit verschiedenen kardiovaskulären Risikoprofil im Verlauf des Präventionsprogramms beobachtet werden. Hierdurch wollen wir besser verstehen, welche Therapiemaßnahmen bei welchen Patient:innen am wirksamsten sind, und Marker identifizieren, die einen Therapieerfolg anzeigen können.

Die Studie wird in Zusammenarbeit mit der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie und der Europäischen Gesellschaft für Präventivkardiologie (EAPC) durchgeführt und wird unterstützt durch die Europäische Kommission

Am Friede-Springer-Zentrum für Kardiovaskuläre Prävention untersuchen wir innovative Präzisionsstrategien, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und ihnen wirksam vorzubeugen.

Schwerpunkt: Einfluss von körperlichem Training auf das Immunsystem bei Patienten mit metabolischem Syndrom und Typ 2 Diabetes mellitus

Regelmäßiges körperliches Training hat einen günstigen Einfluss auf mehrere kardiovaskuläre Risikofaktoren, die besonders bei Patient:innen mit metabolischem Syndrom und mit Typ 2 Diabetes mellitus vorkommen. Dazu zählen Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und erhöhte Spiegel von Glukose und Insulin im Blut. Die Kombination der genauen Risikofaktoren unterscheidet sich von Patient:in zu Patient:in und auch der Effekt von körperlichem Training ist individuell unterschiedlich. 

Wir untersuchen in zwei Studien, welche immunologischen Veränderungen ein mehrmonatiges Training individuell hervorruft und welche Risikofaktoren bei den einzelnen Patient:innen hierdurch sinken. Wir erwarten von den Studien zum einen bessere Vorhersagemodelle für den Einfluss des körperlichen Trainings auf die verschiedenen Risikofaktoren, zum anderen ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden molekularen Mechanismen. Dies könnte in Zukunft ebenfalls die Kombination mit medikamentösen Therapien verbessern und gegebenenfalls zur Entwicklung neuer molekularer Therapien führen.

Die Studien werden gemeinsam mit dem Zentrum für Prävention und Sportmedizin der TU München und mit der AG „Experimentelle Prävention“ der Universität Greifswald  durchgeführt und werden unterstützt durch das DZHK , die Deutsche Diabetes Stiftung und die deutsche Stiftung für Herzforschung.

Schwerpunkt: Einfluss einer akuten körperlichen Belastung auf das Immunsystem

Eine akute körperliche Belastung führt bei gesunden Menschen zur Ausschüttung von Immunzellen ins Blut. Nach Ende der Belastung kehren die Werte innerhalb von wenigen Stunden zum Normalbereich zurück. In dieser Studie untersuchen wir Unterschiede zwischen Patient:innen mit Herzinsuffizienz und Kontrollpersonen mit einer normalen Herzfunktion bezüglich der Reaktion des Immunsystems auf eine akute körperliche Belastung und eine anschließende Ruhephase. Die Ergebnisse sollen helfen, in Zukunft die Trainingstherapie bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz zu optimieren, beispielsweise die Trainingsintensität, oder Kombinationen mit bestimmten Medikamenten zu verbessern. Ein besseres Verständnis der molekularen und zellulären Mechanismen, die den unterschiedlichen „Antworten“ auf eine körperliche Belastung zugrunde liegen, könnte zudem helfen, neue molekulare Therapien zu entwickeln.

Die Studie wird gemeinsam mit der AG „Experimentelle Prävention“ der Universität Greifswald durchgeführt und wird unterstützt durch das DZHK .

Publikationen

Weitere Publikationen können Sie hier finden:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=%28Kraenkel+N%29+OR+%28Kr%C3%A4nkel+N%29&sort=date