Trends in der Herzmedizin
Wie sieht die Zukunft der Herzmedizin aus? Was sind die wichtigsten medizinischen Innovationen, und was muss sich ändern, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch früher erkennen und besser behandeln zu können? Darüber tauschten sich mehr als 100 Expert:innen aus Klinik, Forschung und Politik beim 2. BILD-Herzgipfel in Berlin aus. Die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung lag bei Prof. Dr. Ulf Landmesser, stellvertretender Ärztlicher Direktor des DHZC und Direktor der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Benjamin Franklin.
Prof. Landmesser sieht drei wegweisende Entwicklungen in der Herzmedizin: „Das sind zum einen neue, medikamentöse Therapien, zum anderen hochmoderne katheterbasierte Therapien sowie minimalinvasive herzchirurgische Eingriffe. Aber ganz besonders wichtig sind mir Verbesserungen in der Früherkennung von Herzerkrankungen.“
Prof. Dr. Ulf Landmesser ist stellvertretender Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC) und Direktor der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Benjamin Franklin. Er hat zum zweiten Mal infolge die wissenschaftliche Leitung des BILD-Herzgipfels übernommen.

Eine umfassende Prävention ist entscheidend, um Risiken frühzeitig zu erkennen und individuell behandeln zu können. Denn die Herausforderungen sind groß:
- Noch immer sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen Todesursache Nummer 1 in Deutschland. Mit mehr als 340.000 Verstorbenen machten sie im Jahr 2023 knapp ein Drittel aller Todesfälle aus.
- Die Herzinsuffizienz ist mittlerweile die häufigste Erkrankung mit einer stationären Klinikaufnahme und eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Bundesweit leiden mehr als vier Millionen Menschen unter einer Herzschwäche.
- Rauchen, Gewichtsprobleme, hohes Cholesterin, Diabetes und Bluthochdruck erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich. Ein gesunder Lebensstil trägt somit deutlich zur Herzgesundheit bei.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiter zu erforschen, individuelle Risiken frühzeitig zu erkennen und präventiv darauf zu reagieren ist daher ein wichtiger Schlüssel, um schwere Erkrankungen und Todesfälle zu reduzieren. Die Teilnehmer:innen des BILD-Herzgipfels diskutierten auch über die vielfältigen Möglichkeiten einer Hightech-Präzisionsmedizin und einer rundum personalisierten Behandlung, unterstützt durch KI und modernste Roboter-Technologie. Dafür brauche es jedoch mehr Investitionen und weniger Bürokratie, etwa bei Marktzulassungen.
Doch es ging nicht nur um medizinische Trends und Innovationen, sondern auch um persönliche Schicksale, etwa die Geschichte unseres Patienten Fuasi Abdul-Khaliq. Vor zehn Jahre wurde der heute 75-Jährige nach einer Aortendissektion, einem dringenden herzmedizinischen Notfall, an unserer Klinik notoperiert – heute geht es ihm sehr gut. Zusammen mit unserem Ärztlichen Direktor des DHZC Prof. Dr. Volkmar Falk erzählte er auf der Bühne seine Geschichte.
Die umfangreiche BILD-Berichterstattung zum Herzgipfel mit Schwerpunktbeiträgen, Interviews und Patientengeschichten gibt es unter www.bild.de/herzgipfel.